Reisetagebuch
2011-07-28Aufbruch um kurz nach 11:00 Uhr, noch auf dem Campingplatz begann es zu regnen; da es nach einem anhaltenderen Schauer aussah, der gelegentlich auch etwas ergiebiger war, zogen wir Regenjacke und -hose über. Dem asphaltierten Komfort Radweg zu folgen war trotz fehlender Beschilderung weitestgehend unproblematisch, war er auch in der zuletzt heruntergeladenen Frankreich Karte verzeichnet und hatte ich die Route entsprechend aktualisiert.An einem Radgeschäft gegenüber der Bäckerei, bei der wir uns mit Sandwiches, Quiche und Pizza eindeckten, war die Strecke komplett dargestellt – von Genf nach Marseille entlang der Rhone. Dass der Weg nicht in voller Länge in der Karte enthalten war, schob ich auf das fehlende Interesse der vorzugsweise französischen Open-Street-Mapper. Bei dem Verpflegungsstopp entledigten wir uns auch wieder der Regenbekleidung, da der Regen nach gut einer Stunde aufgehört hatte. Kurz vor Saint Vallier erkundigte sich ein Franzose, der zusammen mit seinem Sohn per Rad unterwegs war, nach unserem Woher und Wohin und versuchte uns etwas mitzuteilen, was wir nicht so richtig verstehen wollten. Es hörte sich so an, als solle der von uns so geschätzte Radweg hier enden. Und in der Tat, kaum waren wir in der Stadt, verlor sich die Route; bestenfalls auf der anderen Seite des Flusses konnte der Weg weiter gehen. Zunächst standen aber einige Besorgungen an: das Bargeld war knapp geworden und auch die Vorräte aus dem Supermarkt galt es aufzufrischen. Bei der Gelegenheit suchte ich ein weiteres Fahrradgeschäft auf, doch der Verkäufer verwies mich an das örtliche Fremdenverkehrsbüro. Dort wiederum klärte man mich darüber auf, dass der Radweg entlang der Rhone in der Tat bislang erst teilweise fertig gestellt sei, was uns nicht so recht weiter brachte, hatten wir uns doch an den Luxus schon fast gewöhnt, weder aufgrund widriger Gegebenheiten umzukehren bzw. auf aufgeweichten Wegen auszurutschen. Also überquerten wir die Rhone und folgten einer Landstraße – die Alternative wäre entlang der N7 gewesen, doch diese war stärker befahren als die Piste auf der anderen Seite des Stroms. So gelangten wir schließlich gegen 17:00 Uhr nach Tournon, wo wir bei einem Eis dafür sorgten, dass die Hosen auch weiterhin saßen. Nach anschließender abermaliger Überquerung der Rhone gelangten wir auf ein fast fertiggestelltes Teilstück des Radweges, über welches wir bis zum nächsten Campingplatz in „La Roche-de-Glun“ gelangten. Die gut 73 Kilometer hatten abermals keine nennenswerten Spuren bei Mensch und Material hinterlassen, und die zwei Eintrittskarten für das gegenüber liegende Schwimmbad versprachen eine willkommene Abwechselung, dass nasse Element von einer anderen Seite kennen zu lernen. Dem entgegen sprach allerdings die Tatsache, dass das Bad zwar bis 20:00 Uhr geöffnet sein sollte, ab 19:00 Uhr es jedoch keinen Einlass mehr gab. Mit unserer Zieleinfahrt um 18:50 Uhr und anschließendem Zeltaufbau war diese Grenze dann aber leider überschritten. Bekanntschaft mit der Einrichtung machten wir 2 Stunden später, als wir im Restaurant der Badeanstalt unser Abendessen einnahmen. Mit unserer Wertsachentasche belegten wir einen 4'er Tisch, wurden aber vom Kellner an den nebenan liegenden Tisch für 2 Personen verwiesen, obwohl es kaum den Anschein hatte, dass noch weitere Gästen nachrücken würden. Der nächste Vaux Pax bestand darin, dass unsere Getränke, eine Cola und ein Radler, erst nach dem Essen serviert wurden, und dass, obwohl die Anzahl der Gäste zusehends nachließ. Das Essen selbst war zwar nicht zu beanstanden (Pizza und Kebab), aber sowohl die Bedienung als auch die Temperaturen hielten uns nicht lange auf unseren Plätzen, so dass wir um 23:00 Uhr im Zelt hockten und die Reisedokumentation fortschrieben.
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Mit dem Rad von Köln nach Formentera - es geht auch anders ...
- 2013 - die Nordroute: zunächst in entgegen gesetzter Richtung, gen Norden. Bis dahin, wo es auf der Straße nicht mehr weiter geht. Zum Nordkap. Von dort aus per Fähre nach Hammerfest, Flieger über Tromsø und Bergen nach Aberdeen, aus eigener Kraft via Nordseeküstenradweg bis London, querfeldein über Paris, Bordeaux sowie Bayonne. Im Anschluss an den Jakobsweg schließlich die weitere Umrundung der iberischen Halbinsel bis Dénia.
- 2015 - über die Alpen: Mittelland-Route, Romantische Straße, Via Claudia Augusta, Eurovelo Route 8 - und schon ist man da. Fern-, Reschen- und Tenda-Pass gilt es zu bezwingen, dafür locken nicht nur Venedig, die Côte D'Azure sowie die Deltas von Po, Rhône und Ebro.
- 2016 - über Feuer und Eis: per Liegedreirad in den Norden Dänemarks, mit der Fähre übersetzen nach Island sowie nach dessen Umradlung und Durchquerung von Bilbao aus Richtung Mittelmeer. Aus Spaniens Norden in den Süden - mitten durch. So die Idee für die Zeit zwischen Anfang Mai und Ende Juli.
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Zum "mitnehmen"
Auch wenn ich keinen Verleger für eine Papier Fassung finden konnte - wer die hier beschriebene Reise "am Stück" nachlesen will, interessiert ist zu erfahren, wie der Urlaub endete bzw. Equipment und Protagonisten zurück nach Köln gelangten, und über einen E-Book Reader oder die i.d.R. entsprechend kostenlos erhältliche Software für PC, Tablet oder Smartphone verfügt, der wird im einschlägigen Handel fündig. Die für kleines Geld erhältliche Auflage (Umfang: ca. 270 Seiten eines gedruckten Buches) enthält gegenüber den hier während der Reise formulierten Erlebnissen zudem die Schmankerl, die unterwegs fehlendem Strom und zu knapp bemessener Zeit zum Opfer fielen. Dass dabei die Sätze so enden, wie sie angedacht waren, und das Maß an Rechtschreib- sowie Zeichensetzungsfehler reduziert wurde, versteht sich von selbst ...
Kennen Sie das?
Sie haben den Supermarkt gerade hinter sich gelassen da fällt Ihnen ein, was Sie unbedingt besorgen wollten - dann aber doch vergessen haben. Das ist nicht nur on tour blöd, sondern Zuhause ebenso. Und da Stift und Zettel sich häufig genug nicht in greifbarer Nähe befinden, der kleine elektronische Störenfried hingegen schon und weil es obendrein viel praktischer ist: verwenden Sie, sofern Sie es nicht bereits tun, Pruedis Einkaufsliste. Die App für Ihr Android Smartphone, der Sie nicht nur vertrauen können, die Sie nicht mit Werbung belästigt, die auf das Wesentliche reduziert ist, die sich einfach bedienen lässt und die auch dort funktioniert, wo es vielleicht mal kein Internet gibt.
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