auf den Spuren von Ute & Dirk Prüter

"Köln - Formentera" transalp i

Kurzfassung

Vorgeschichte

„Ein Mann muss tun, was er tun muss.“ Kunstpause. Ute ist ganz angetan von dem Spruch, den sie da gerade von einer ihrer Freundinnen als Kurznachricht erhalten hat. Ich ahne bereits, was folgt. „Und eine Frau sagt ihm, was das ist.“, so in der Richtung hatte ich mir das vorgestellt. Respektloser Haufen, aber so sind sind sie – und doch irgendwie liebenswert.
Nichtsdestotrotz – muss ich mir Gedanken um mich machen? Bin ich anders, als die anderen Kerle? Nicht, dass ich davor Angst hätte oder dass ich den Spruch schlecht finde, aber der Nachsatz? Ginge es danach, wüchse im Garten ein grüner, kurz geschnittener Golfrasen, der Keller wäre aufgeräumt und die Wände im Haus wären frisch gestrichen. Das Problem dabei nur: die Liste ließe sich endlos fortsetzen – und wo bliebe Mann dabei?
Entsprechend mutiert bei uns der Garten eher zum Urwald, im Keller liegt unten, was am längsten nicht mehr benötigt wurde, auf den Wänden ließen sich unterschiedliche Weißtöne bewundern, würde man probeweise einen Pinselstrich frischer Farbe auftragen, und so weiter. Statt dessen sitze ich nach Feierabend auf dem Fahrrad, um dem Bewegungsdrang nachzukommen, hocke Abends vor dem Bildschirm, um zu schauen, welche neuen Wege man unter die Räder nehmen könnte, und treibe mich im Urlaub auf dem Wasser herum, was ja auch nicht unwichtig ist. Man(n) will sich ja nicht einseitig beschäftigen, und wozu gibt es Kajaks, Segel und Surfbretter.
Überhaupt – ginge es nach mir, wäre ich Ende April Richtung Island aufgebrochen. Mit dem Rad, für circa acht Wochen. Oder neun, oder zehn. Einer An- und Abreise mit der Fähre hätte ich gegenüber der mit dem Flieger eindeutig den Vorzug gegeben. Die Erkenntnis der beiden voran gegangenen mehrwöchigen Reisen, dass es mir dort am besten gefiel, wo am wenigsten los war, und davon verspreche ich mir auf Island eine Menge, sowie Reiseberichte wie der von Hans-Jürgen, dem in Tasmanien lebenden Hammer (also dem Herrn, der zuvor in Hamm/Westfalen lebte), den wir auf dem Weg zum Nordkap begegneten, ließen den Wunsch keimen, die Insel im rauen Nordatlantik selbst in Augenschein zu nehmen, doch dann gab es da dieses Projekt des Hauptsponsors, das sich nicht mit dem eigenen Vorhaben in Einklang bringen ließ. Hat man halt davon, wenn man finanziell nicht unabhängig ist. Eigene Schuld, sozusagen. Aber aufgeschoben heißt ja nicht aufgehoben.

So wuchs die Idee nach einer Alternative zur Dezimierung der eigens für ausgedehntere Reisen angesparten Überstunden. Eine erneute Tour nach Formentera. Formentera? Welch Überraschung! Gab es das nicht bereits?
2011, auf direktem Wege, oder 2013, mit einem Schlenker zunächst gen Norden?
Eine ebenfalls im Hinterkopf bestehende „große Route“ mit mindestens 6000 Kilometern scheidet aus terminlichen Gründen aus. Es sollte schon die Zeit der langen Tage und lauen Nächte genutzt werden und sich mit Utes Jahresurlaub kombinieren lassen, der alljährlich in die zweite Hälfte von Nordrhein Westfalens Sommerferien fällt. Da für meine einzige und somit Lieblingsfrau zunächst mehrmonatige Touren ebenso wenig in Betracht kommen wie Routen mit größerer Anzahl an Höhenmetern heißt dies, das der Radelei drei Wochen gemeinsamer Strandurlaub auf der Insel des Vertrauens voraus gehen. Wie es der Zufall will, führt uns der Weg ebenfalls nach Formentera, befindet sich doch dort die Ferienresidenz, die wir unser eigen nennen dürfen.
Da mir zudem daran gelegen ist, nicht unbedingt am Tag nach Erreichen des Ziels aus eigener Kraft wieder mit der Arbeit zu beginnen, sondern statt dessen wenigstens zwei Wochen die Beine hoch zu legen oder Sand zwischen den Zehen rieseln und Eindrücke sacken zu lassen, bleiben von einer zwölfwöchigen Auszeit gerade noch sieben Wochen für das Pedalieren – wahre Probleme also!
Bei einem Tagespensum von 70 Kilometern, einem Wochenschnitt von somit etwa 500 Kilometern, komme ich gemäß Adam Riese auf insgesamt rund 3500 Kilometer. Mit ein wenig Einsatz mehr mögen 4000 möglich sein, aber dann sollte auch so langsam die Schallmauer erreicht sein – es soll ja nicht darum gehen, Kilometer zu fressen oder Rekorde aufzustellen. Dafür sind andere zuständig.
Unter Berücksichtigung dieser Randbedingungen fällt meine Wahl auf eine Fahrt über die Alpen. Schon mehrfach stieß ich in diesem Zusammenhang auf eine alte Römerstraße, die sich für gemäßigte Reiseradler anbietet. Keine übermäßigen Steigungen, über weite Strecken frei vom motorisierten Verkehr und mit einer geeigneten Infrastruktur, was Übernachtungen und Verpflegung anbelangt. Spätestens von Füssen aus geht es in die Berge, und ob man nach der Bewältigung von Fern- und Reschenpass den Weg Richtung Gardasee oder Venedig einschlägt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Den Wegbereitern waren wohl beide Ziele wichtig. Der Name dieser antiken Piste: Via Claudia Augusta. Stellt sich zunächst also nur noch die Frage: wie gelange ich nach Füssen, und wie von Tirol aus zu den Balearen?
Nach einigen Recherchen entschließe ich mich, vorhandene Fernradwege nutzen zu wollen, was die Ausarbeitung von Routen für das Navi vereinfacht, da sich im Netz entsprechende Daten finden. Zwar deckt sich nicht alles, was ich mir auf den Rechner lade, mit meinen Vorstellungen, abschnittweise suche ich mir dann doch meine eigenen Strecken zusammen, wenn sich stärker befahrene Straßen vermeiden lassen, aber im Großen und Ganzen bin ich mit der Menge an direkt verwertbarem Material zufrieden. Letztendlich gelange ich zu folgendem Verlauf:

  • von der Haustür in Köln aus über die Felder zur Sieg (20 km),
  • D-Route 4, die Mittelland-Route, über Siegen und Marburg bis an die Fulda (283 km),
  • D-Route 9, die Romantische Straße, über Fulda, Würzburg, Rothenburg ob der Tauber, Donauwörth bis Augsburg (411 km),
  • Via Claudia Augusta, über Meran, Bozen, Treviso nach Venedig (751 km),
  • Eurovelo Route 8, die Mittelmeer-Route, oder das, was ich dafür halte; den Po hinauf bis Turin, hinunter an das Mittelmeer bei Monaco, über Nizza, Cannes, Béziers, Narbonne bis an die Pyrenäen, auf deren spanischer Seite weiter bis Barcelona und, wenn sechs Wochen bis dahin nicht deutlich überschritten sind, durch das Ebrodelta weiter bis Dénia, wo spätestens der Umstieg auf die Fähre nach Ibiza beziehungsweise Formentera erfolgt (Italien: 922 km; Frankreich: 689 km; Spanien: 750 km). Leider geben die Eurovelo Seiten im Internet noch immer keine „offizielle“ Version ihres Streckennetzes her (Stand: Juli 2015), so dass ich hier und da meine eigene Interpretation anhand attraktiv erscheinender Wege treffe.
Zähle ich alles zusammen, sollten es insgesamt ohne Um-, Ab- und Irrwege gut 3800 Kilometer werden, dass heißt, ich liege nur 10 Prozent über dem, was mit 70 Kilometern pro Tag möglich sein sollte. Bei 10 bis 20 Kilometern mehr pro Tag sollten folglich ein Tag für die Besichtigung Venedigs heraus springen, mit eigenen Augen gesehen habe ich die Stadt bislang noch nicht, und Reserven für Unvorhergesehenes oder Tage mit längeren beziehungsweise steileren Passagen bleiben, ohne dass die komplette Zeitplanung hinfällig wird. Die Anzahl Höhenmeter im Vorfeld zu recherchieren erscheint mir zu ungenau und aufwändig, entsprechend lasse ich mich überraschen, was da auf mich zukommt und das Navi jeweils am Ende des Tages anzeigt beziehungsweise was sich bei Erreichen des Ziels in Summe ergibt.

Was die Ausrüstung betrifft, so kann ich aus dem Fundus schöpfen, der sich im Laufe der letzten vier Jahre angesammelt hat. Lediglich hinsichtlich des Fortbewegungsmittels bin ich lange Zeit unschlüssig. Nehme ich das Reiserad, das ich mir eigens für Island angeschafft habe, mit den breiteren Reifen für „rustikaleres“ Gelände, oder gebe ich dem noch neueren Liegedreirad den Vorzug, das entspanntes Dahingleiten verspricht, ohne dass Handinnenflächen oder Sitzfleisch malträtiert werden; hat auf jeden Fall seinen Charme. Eine „Proberunde“ von Dortmund nach Köln ist es nicht, die mich von dem neuen Gefährt abbringt. Zumindest nicht die Bewältigung der auf dem Wege befindlichen Höhenunterschiede. Das eine oder andere Mal mag ein Zweirad vorteilhafter sein, mit dem ich im Wiegeschritt vielleicht etwas zügiger voran gekommen wäre, doch es waren auch Hügel dazwischen, die ich bei sonst aufrechter Fahrweise schiebe, wohingegen ich den Sitz des Dreirades nicht verlasse. Und das eine Mal, das das Hinterrad auf dem Waldboden durchdrehte, wäre ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch vom Zweirad abgestiegen. Ausschlaggebend war eher der Singletrail, der nur Schulter breite Trampelpfad, auf den ich mich verfahren hatte und die Tatsache, dass ich im Zuge der Feinplanung einige Wege in Frankreich und Italien einbezog, die ähnlich geartet sein könnten, verstehe ich in der OSM Karte den Hinweis „Pfad, MTB (also Mountainbike) tauglich“ richtig. Auch vermeide ich mit meiner Entscheidung weitere Investitionen, die entweder in Liegerad-Packtaschen oder in eine Lowrider-Halterung für das Trike zu tätigen gewesen wären. Dafür werde ich aber den faltbaren Campingstuhl im Gepäck haben, auf den ich bei Verwendung des Fahrzeugs mit „integrierterm“ Sitz hätte verzichten können; ein bisschen Luxus bin ich mir durchaus wert. Es bleibt also das bereits bekannte Für und Wider und die Bestätigung der Weisheit, dass das Leben ein Kompromiss ist.
Neben der Komfort–Sitzgelegenheit gibt es noch eine knappe Hand voll weiterer Dinge, die neu in die Taschen wandern. Zum einen wäre da das Einmannzelt, verspricht es doch, auch ohne abgespannt werden zu müssen, frei stehen zu können, womit mir Probleme erspart bleiben sollten wie in Portugal, wo ich zwei Jahre zuvor auf sandigem Boden meiner Behausung nach einem Windstoß hinterher laufen konnte, bevor es an das Einsammeln der heraus gerissenen Heringe ging. Darüber hinaus werden ein Waschbeutel sowie der Wassersack mit Duschaufsatz Leerräume füllen, auf dass die tägliche Hygiene nicht leide, auch wenn ich mal einen Tag ohne Campingplatz auskommen muss oder will; bleibt mir nur, mich rechtzeitig um Wasser zu kümmern.
Keinen Platz im Gepäck beansprucht der vom ADFC angebotene Fahrrad-Pannenschutzbrief. Ähnlich wie das Pendant von der entsprechenden Interessengemeinschaft für Automobilisten verspricht er Europa weite Hilfe im Bedarfsfall rund um die Uhr. Mit 20 Euro zuzüglich der 60 Euro Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft im Verein und für alle Haushaltsmitglieder geltend ein überschaubarer Betrag für etwas, auf das hoffentlich keiner zurückgreifen muss. Für den Zweifelsfall aber verspreche ich mir reduzierte Mühen und Kosten – Abenteuer „light“ oder „2.0“, sozusagen.
Bezüglich der Technik greife ich auf ein neues Ladegerät zurück, das den Strom vom Nabendynamo abgreift, ansonsten bleibt alles beim Alten: der Pufferakku, um die während der Fahrt gewonnene Energie zu speichern, das Navigationsgerät, um der geplanten Route folgen und die gefahrene Strecke aufzeichnen zu können, eine Stirnleuchte, um auch Nachts nicht im Dunkeln zu stehen, ein USB-Ladegerät zur "Betankung" der Akkus für die beiden zuvor erwähnten Geräte, die Fotokamera sowie das Smartphone für den Internetzugang, die Unterhaltung in Form von Musik und E-Books, als „externes“ Gedächtnis mit seiner Diktiergerätsfunktion – ach ja, und zur telefonischen Erreichbarkeit, sofern Mobilfunknetze es zulassen.

Am 17.7. ist es dann soweit. Der letzte Arbeitstag fällt mit dem Abflugtag Richtung Formentera zusammen. Die „offenen Baustellen“ in der Firma sind nach bestem Wissen und Gewissen in die Hände der Kollegen übergeben, der jüngste Sohn räumt das Feriendomizil und die wesentlichsten Vorbereitungen für die in drei Wochen starten sollende Radtour sind abgeschlossen. Konditionelle Fortschritte verspreche ich mir von dem Strandurlaub nicht. Es dürfte eher weniger geradelt werden als Zuhause in und um Köln; Einkaufsfahrten ins Dorf beschränken sich auf 5 Kilometer, zum „Sommerstrand“, an den Abschnitt vor der Apartment-Anlage Voga-Mari, sind es auch nicht mehr als 15 Kilometer hin und zurück, mit viel gutem Willen, und die 170 Meter hoch auf die Mola, die Hochebene der Insel, rauf zum Hippiemarkt, werden wahrscheinlich nur zwei mal abgestrampelt werden, wobei auch dorthin nur auf Umwegen jeweils 40 Kilometer zu erreichen sind.
Ob ich ersatzweise in die Pedalen des Tretantriebs des Kajaks trete? Man wird sehen. Bläst der Wind kräftig genug, und davon gehe ich aus, kommen vorzugsweise die beiden Ausleger rechts und links des Rumpfes, auf dem ich sitze, sowie das Segel zum Einsatz. Oder ich übe mich im Windsurfen - wäre ja auch mal ein Fortschritt wenn mir der Richtungswechsel gelänge, ohne dabei abzutauchen.
Gespannt bin ich jedenfalls darauf, wie sich das Zeitgefühl entwickelt. Wird die zweite Urlaubshälfte wieder deutlich schneller verstreichen als die erste? Werde ich den Abflugtag diesmal herbeisehnen, anstatt ihm entgegen zu trauern? Fragen, die die Welt bewegen – zumindest meine kleine ...

Reisetagebuch

Die nachfolgenden Einträge entstanden während der Reise. Passt ein Satzende nicht zum Anfang, hat sich ein falsches Wort eingeschlichen oder fehlen Buchstaben, Punkte oder Kommas oder sind diese in die falsche Reihenfolge geraten, so mag es nach den Kilometern des Tages, an Konzentration sowie Zeit und Muße für eine Korrekturlesung gemangelt haben und ich bitte um Nachsicht. Wer Fehler findet, der mag sie behalten oder mir diese gerne mitteilen.
Ansonsten freue ich mich auch und gerade unterwegs über Mitleidsbekundungen, Durchhalteparolen, Tipps und Empfehlungen, was ich mir auf keinen Fall entgehen lassen darf, oder Anekdoten aus dem eigenen Leben, selbst wenn sie nichts mit dieser Tour zu tun haben.
Sollte während einer Tour die tägliche Berichterstattung mal auf sich warten lassen – fehlende Kommunikationsinfrastruktur, leere Akkus oder Begegnungen mit netten Mitmenschen mögen die Ursache sein.

Nun aber: viel Spaß bei der Lektüre. Sollten beim Lesen Fragen aufkommen - fragen!

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2015-09-22

warten am Strand
Bild 1/6

44. Tag: 14 Kilometer (Gesamt: 4115); 69 Höhenmeter; 36 Meter max. Höhe
Strecke: Dénia (16:30 Uhr) - Formentera (22:15 Uhr)
Wetter: sonnig, 28°

Dienstag - die Radelei ist an sich geschafft, wenngleich Formentera, das Ziel meiner Reise, noch nicht erreicht ist. Gute 100 Kilometer fehlen noch, da aber weder ein Tunnel noch eine Brücke zwischen Festland und Insel besteht, bleibt nur die Passage mit der Fähre, und die legt erst gegen 17:30 Uhr ab. Entsprechend verlasse ich das Bett zu Zeiten, zu denen ich, wenn ich zuvor früh dran war, bereits über Asphalt rollte.
Erneut frühstücke ich das, was sich noch in der rechten Vorderradtasche, meiner Küche, befindet - noch einmal Gewicht reduzieren und Platz schaffen, für die allerletzten Kilometer. Anschließend wird kräftig umsortiert. Was langärmeliges will ich diesmal griffbereit haben, für die abendliche Schifffahrt, und an den PC will ich ebenfalls herankommen können, ohne Spanngurte lösen zu müssen.
Nachdem das Hotel verlassen ist und das Rad wieder bepackt auf der Straße steht, suche ich mir ein schattiges Plätzchen, um die Eindrücke des vergangenen Tages festzuhalten. Hoffte ich auf eine Bank in einem Park, unter einem Baum, so finde ich mich gegen Mittag auf einer Liege unter einem Schirm am Strand wieder - um 11 Euro erleichtert, dafür mit Meerblick und der Option auf Abkühlung im salzigen Nass, wovon ich flüchtig Gebrauch mache. Schon mal Einstimmung auf das, was in den nächsten Tagen häufiger folgen sollte; zumindest bis zum Wochenende macht der Wetterbericht Dénias Hoffnung und ich gehe mal davon aus, dass das insulare Klima sich nicht deutlich von dem des Festlands unterscheidet.
Für sentimentale Gedanken ist es irgendwie der falsche Ort, den ich mir ausgesucht habe. Zu viele Menschen um mich herum, zu viel Ablenkung, dazu immer mal wieder aufblicken, ob nicht jemand Gefallen an dem findet, was da am Rad zu finden ist. Die Mundharmonika auspacken, um ihr ein paar möglichst melodische Töne zu entlocken, traue ich mich nicht. Die Leute - ich will ja niemandem akustisch auf die Füße treten.
Um 15:30 Uhr streife ich mir den Sand von der Haut, schlüpfe wieder in meine Anziehsachen und suche noch einmal einen Supermarkt, um nicht halb verhungert auf das Schiff zu steigen. Steigen? Na ja, nicht ganz. Mit dem fahrbaren Untersatz darf ich mich am Rande der wartenden Autos einreihen und über die Rampe rollend im Bauch des Dampfers verschwinden. Fünf Decks über dem Rad finde ich einen Platz für mich, auf dem Sonnendeck. Anfangs ist es noch ruhig, dann lässt sich eine Gruppe junger Spanier nieder. Sie sind in Partylaune. Nicht so ganz einfach, dabei die Konzentration zu behalten, während zum zweiten Mal an diesem Tag der Rechner auf meinen Oberschenkeln liegt und ich diese Zeilen in die Tastatur klopfe. Einfacher ist es da schon, mit Stöpseln in den Ohren Beth Hart zu lauschen - better than home. Auch wenn der Titel des Albums auf eine Autofahrt gemünzt sein dürfte, er gefällt mir, spricht mir irgendwie aus der Seele. Nicht, dass ich falsch verstanden werde - ich lebe gerne mit Ute zusammen, fühle mich auch Zuhause nicht unwohl, aber diese Auszeit, sie hat was, und geht es nach mir, mir fallen da direkt zwei mehrwöchige Touren ein, mit denen ich bei nächster Gelegenheit diese Form des Reisens fortsetzen könnte.
So verfliegt die Zeit, die Sonne wärmt auf meinem Wind geschützten Sitzplatz, bis sie kurz vor acht stimmungsvoll im Meer versinkt. Kurze Zeit später zieht es noch einmal die Mitreisenden an die Reling, steuerbord. Die Rauchfahne, die bereits zuvor in Fahrtrichtung sichtbar war, gehört nicht zu einem anderen Dampfer, der unserem voraus fährt, wie zunächst vermutet, sondern stammt von einem Sportboot, das in Flammen steht. Ist das der Grund, weshalb zwei Decks tiefer lauter Schwimmwesten auf dem Boden liegen? Von einer Besatzung ist nichts zu sehen, und so fahren wir in kurzem Abstand an den lodernden Flammen vorbei, die noch eine ganze Weile zu sehen sind.
Ibiza erreichen wir überpünktlich. Als einer der ersten verlasse ich das Schiff, ein anderer Radfahrer kurbelt vor mir über die Rampe auf festen Boden, und noch bevor die Lastwagen und Autos mich überholen, liegen die drei Kilometer zwischen der äußersten Mole und der, von dem die Fähren nach Formentera ablegen, hinter mir. Ein Blick am letzten Kreisverkehr auf die Uhr zeigt 20:58 Uhr. Entsprechend beschleunige ich, rolle an einem Boot vorbei, auf dem keinerlei Aktivitäten festzustellen sind, einem zweiten, von dem gerade die Passagiere an Land strömen, dahinter ein weiteres, an dem man sich anschickt, die Gangway hoch zu ziehen, doch ich habe Glück, man nimmt mich noch mit. Etwas schaukeliger als zuvor geht es weiter. Noch eine kurze SMS an Nick, meinen Sohn, und Judith, dessen Freundin, dass ich ihnen eher zu Leibe rücke als zuvor angenommen, und eine halbe Stunde später nehmen mich die beiden noch am Hafen in Empfang. Herzliche Begrüßung, ein paar Worte, und schließlich die letzten Kilometer auf wieder vertrautem Terrain. Gegenüber der Tankstelle nehme ich den Weg vorbei an Lagune und Hallenbad, rolle über San Franciscos Kirchplatz, sehe, dass dahinter eine Cinema-a-la-fresca, eine Filmvorführung unter freiem Himmel stattfindet, wie während der Saison für diesen Wochentag üblich, dann folgen im Licht des Scheinwerfers die Natursteinmauern rechts und links des schmalen Weges Richtung Es-Mal-Pas, wo das von Nick und Judith geliehene Quad bereits vor dem Ferienhaus steht.
Bis Mitternacht sitzen wir noch auf der Terrasse, dann endet auch der letzte Reisetag. Mir bleiben noch gut zwei Wochen, um mich wieder an die Sesshaftigkeit zu gewöhnen, die Eindrücke und Erlebnisse sacken zu lassen und mich darauf zu freuen, Ute ein paar Tage später in die Arme zu schließen, bevor es schließlich mit dem Flugzeug zurück nach Köln gehen sollte.


Ausrüstung

Rad + Zubehör

  • Koga Worldtraveller 29 bereift mit Schwalbe Marathon Plus
  • 1 Packtasche Ortlieb Rack Pack (31l)
  • 1 Paar Packtaschen Ortlieb Back Roller (2 x 20l)
  • 1 Paar Packtaschen Ortlieb Front Roller (2 x 12,5l)
  • 1 Lenkertasche Ortlieb Ultimate 4 (6l)
  • 1 Ladegerät Busch & Müller E-WERK
  • 1 Fahrradschloss Abus Bordo X-Plus 6500/85 sowie ein Stahlseil Abus Cobra zur Sicherung des Rades
  • 1 Kabelschloss Abus Globetrotter 202/90 zur Sicherung des Gepäcks
  • 1 Spanngurt a 1.5 m
  • Werkzeug, Flickzeug und Ersatzteile (u.a. Schläuche, Speichen, Bremsbeläge, Kettenschlösser, Kettenöl, kleine Doppelhub Luftpumpe)

Camping

  • Zelt Hilleberg Soulo + Footprint + 5 Sandzeltanker
  • Isomatte Therm-a-Rest ProLite Plus large sowie Reparaturflicken
  • Kopfkissen Therm-a-Rest Compressible Pillow
  • Helinox Klappstuhl
  • Daunen-Schlafsack Meru Kolibri
  • großes und kleines Microfaser Handtuch sowie Waschlappen
  • Ortlieb Faltschüssel, Wassersack + Duschvorsatz
  • Scrubba Waschsack (Outdoor "Waschmaschine")

Bekleidung

  • Kappe
  • T-Shirts
  • Pulli
  • Slips
  • Hosen
  • Socken
  • 1 Paar Turnschuhe, Sandalen
  • Badehose
  • Weste (Windbreaker)
  • Multifunktionstuch (Buff)
  • Regenbekleidung (Jacke, Hose, Gamaschen)
  • Mütze
  • 1 Paar Fahrrad Handschuhe (die ohne Fingerspitzen)
  • Fahrradhelm, Warnweste

Technik

  • 1 Netbook Asus eee R101
  • 1 GPS Gerät Garmin etrex Vista HCx mit Kartenmaterial OpenFietsMap (s.u.)
  • 1 Kamera Panasonic Lumix FZ38
  • 1 Smartphone Samsung Galaxy S3 mini mit deutscher Prepaid Karte
  • 1 Sanyo eneloop USB-Ladegerät MDU01 zum Aufladen von 2 AA bzw. AAA Akkus
  • 1 POWERTRAVELLER Minigorilla Ladegerät mit Adaptern für die zuvor genannten Geräte
  • 1 Stirnleuchte
  • Ersatzakkus für Navi & Taschenlampen

Sonstiges

  • Kulturbeutel mit Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo, Rasierapparat/Haarschneidemaschine
  • Sonnenbrille, Lesebrille (man ist ja nicht mehr so ganz jung)
  • Armbanduhr
  • Klappschaufel, Toilettenpapier
  • 3m Seil und Wäscheklammern
  • 1 Rolle (5m) Duck Tape, handvoll Kabelbinder

Route

Kurzfassung

Vorgeschichte

Reisetagebuch

  •  
  • 8-2015
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  • So
  • 9-2015
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Ausrüstung

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