Donau - hin und zurück i
Vorgeschichte
„Lass uns doch mal die Donau abradeln.“
Mein Vorschlag wird von der Frau meiner Wahl nicht direkt kategorisch abgelehnt.
Sicher, eine Reise nicht aus eigener Kraft würde wohlwollender aufgenommen,
doch immerhin verspricht eine Tour einen Fluss entlang weniger Höhenmeter und moderatere Anstiege
als die Runde über den
Rallarvegen
beziehungsweise durch das südliche Norwegen den Sommer zuvor.
Ansonsten ist die Idee nicht ganz neu,
wenngleich in ihrer Ausprägung harmloser als das,
was ich ursprünglich mit ihr verband: die Route über den Bosporus von Köln nach Formentera.
Ist man erst einmal am Schwarzen Meer, wäre Istanbul nicht mehr weit,
ein wenig Inselhüpfen in der Ägäis quasi naheliegend,
Piräus ein prima Ort, wieder festen Boden unter die Räder zu bekommen,
ein paar Kilometer griechisches Festland,
übersetzen nach Bari, ein bisschen Höhenmeter sammeln im Süden Italiens,
Amalfiküste, Rom sowie vielleicht Sardinien abklappern
und schon wäre auch Barcelona nur noch ein Katzensprung weit entfernt
und damit die kleine Baleareninsel so gut wie erreicht.
Zumindest auf der Landkarte ein Klacks.
Aktuelle politische Verhältnisse laden jedoch nicht gerade zum Überqueren der EU Außengrenze im Südosten ein
und auch Ute kann ich nicht für meine Vorstellung begeistern.
Die Schmalspurversion hingegen klingt unverfänglicher.
Der Weg von Köln aus an den Ort, an dem Europas zweitlängster Fluss offiziell entspringt,
ist verhältnismäßig trivial.
Den Rhein hinauf bis zum Bodensee,
von Konstanz aus einmal über den nächsten Hügel und schon ist Donaueschingen erreicht.
Der Rest ist ein Kinderspiel.
Einfach dem Wasser folgen.
Entsprechend ist eine Strecke schnell geplant.
Das Tourenportal Biroto wird durchforstet,
die entsprechenden EuroVelos heraus gepickt,
mittels Naviki Verbindungen geschaffen,
wo keine namhaften existieren,
alles wie gehabt per BaseCamp einmal hin und her gewandelt mit dem Ziel,
eine praktikable Anzahl Wegpunkte zu erhalten,
dann folgt ein wenig Fleißarbeit.
Die Route muss in Abschnitte zerlegt werden, die für das Navi verdaulich sind.
Die mittlerweile betagte Technik verträgt nicht mehr als 250 Koordinaten am Stück,
was je nach Topologie über den dicken Daumen Strecken zwischen 8 und 80 Kilometern abbildet.
Zudem hilfreich: enden Teiletappen an sehenswürdigen Orten oder solchen, an denen übernachtet werden kann,
vereinfacht es das Leben unterwegs.
Bei der Gelegenheit werden auch gleich die Tipps und Empfehlungen beherzigt,
mit denen uns Michaela und Frank versorgten.
Sie radelten die Strecke 2017 und 2018 und unsere Wege kreuzten sich zufällig nahezu vor deren Haustür in der Eifel,
während es mich in die Ardennen zog.
Kommt davon, wenn man sein bepacktes Vehikel vor dem Supermarkt parkt,
sich von der gemeinsamen Leidenschaft vorschwärmt und ein Wort das andere ergibt.
In Anbetracht eines sich zur Tradition entwickelten Ereignisses ist auch der Startzeitpunkt schnell gefunden. Am letzten Wochenende im April öffnet die SPEZI ihre Pforten, die Spezialradmesse in Germersheim. Die einstige Garnisonsstadt liegt am Rhein zwischen Speyer und Karlsruhe, damit auf dem Wege, der Campingplatz im nahe gelegenen Lingenfeld ist vertraut, ein Besuch ohnehin beabsichtigt, darf ich immerhin dort vor interessiertem Publikum von meinen Erlebnissen einer winterlichen Tour mit dem Trike berichten. Insofern – keine Frage. Die Anreise zur SPEZI wird zum Auftakt der Tour. Waren uns die dreieinhalb Tage für die 300 Kilometer im Vorjahr ein wenig zu knapp, kalkulieren wir diesmal anderthalb Tage mehr ein. Vom Timing her perfekt. Ostermontag geht es los.
Etwas anders verhält es sich mit einer weiteren Veranstaltung. Sie findet in Bregenz statt, am südlichen Zipfel des Bodensees. Dort treffen sich die Dreiradler des im Internet beheimateten Velomobilforums. Wie schon seit Jahren: am Himmelfahrtswochenende. Verabredete man sich im Jahr zuvor am Rande des Teutoburger Waldes und führte mich meine Fahrt zum Brocken für eine Stippvisite dort vorbei, bietet es sich in diesem Jahr an, ein paar Tage länger dem sympathischen Haufen beizuwohnen. Immerhin ist die Anzahl vertrauter Gesichter in der Zwischenzeit nicht kleiner geworden. Dumm lediglich, dass zwischen SPEZI Wochenende und Trike-Treffen Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni fünf Wochen liegen, die Zeit zur Überwindung der räumlichen Distanz uns aber nur gut eine Woche abverlangen sollte. Gut, die Fahrt vorbei am Rheinfall bei Schaffhausen und rund um das schwäbische Meer lässt sich ohne Probleme etwas in die Länge ziehen, auch Straßburg und Basel böten sich an, intensiver inspiziert zu werden, ebenso bestünde die Gelegenheit, den einen oder anderen Kontakt zu pflegen, doch fünf Wochen – da bleibt Potential für mehr.
Ähnlich sieht es aus mit den rund 3000 Kilometern zwischen Konstanz und Konstanza. Bei 70 Kilometern pro Tag beziehungsweise 500 Kilometern pro Woche sowie einiger Reserven sollte es machbar sein, das Ziel Ende Juli zu erreichen. Optimale Voraussetzungen an sich für Ute, auf ihren Arbeitgeber zuzugehen und ein Vierteljahr unbezahlten Urlaub zu erbitten. Zuzüglich einiger Tage Jahresurlaub vorher, ab Ostern, sowie einiger danach, die sich mit den Betriebsferien decken, und die Sache passt. Leider jedoch stößt unser Ansinnen an entsprechender Stelle nicht auf den erhofften Zuspruch. Da Ute zum Zeitpunkt der Absage mittlerweile ausreichend vom Radreisevirus befallen ist, tritt sie in meine Fußstapfen. Ein Aufhebungsvertrag mit dem Brötchengeber wird aufgesetzt, unterzeichnet und kaum ist die Tinte auf dem Papier getrocknet, existieren keine zeitlichen Zwänge mehr. Wir sind frei zu entscheiden, die Reise am Schwarzen Meer enden zu lassen oder fortzusetzen sowie unterwegs auch mal weiter nach rechts oder links abzubiegen, doch Ute will sich nicht festlegen. Irgendwo lastet in ihr die Erinnerung, dass sie auf unserer 'Nordroute' von Köln nach Formentera nach hundert Tagen unter massivem Heimweh litt und die Tour seinerzeit irgendwo zwischen Paris und Bordeaux abbrach.
Ausrüstungstechnisch besteht so gut wie überhaupt kein Handlungsbedarf. Gut, eine neue Powerbank könnte sich verdient machen, ein zerschlissenes T-Shirt ersetzt werden, doch im Großen und Ganzen mangelt es weder an Campingutensilien noch an Technik oder Anziehsachen geschweige denn an fahrbaren Untersätzen. Hinsichtlich letzterem können wir aus dem Vollen schöpfen. Zweirädrig, dreirädrig, aufrecht sitzend, liegend – wir haben nahezu die Qual der Wahl, nur eingebauter Rückenwind findet sich nicht in der Garage.
Bleiben organisatorische Vorbereitungen. Auch diesbezüglich machen wir uns nicht verrückt. Das Auto wird drei Monate zu früh noch einmal über den TÜV gebracht, gute Seelen zur Leerung des Briefkastens sowie zum Gießen der Pflanzen rekrutiert, weitere Kleinigkeiten geregelt, dann fällt uns nichts mehr ein. Nichts? Kaum sprechen wir darüber fällt uns ein, dass vielleicht noch ein neuer Personalausweis anzufordern sei. Oder ein Provisorium. Ein Ablaufen während der Reise ist eher suboptimal, sind immerhin mit Serbien Grenzen eines Landes zu überschreiten, das nicht dem Schengen-Abkommen unterliegt und mit einem Blick auf das Dokument zu rechnen ist. Und eine Europawahl findet auch noch statt, zu der Briefwahlunterlagen erst einen Tag nach dem geplanten Aufbruch verschickt werden. Aber gut. Einfach kann jeder. Unproblematischer verhält es sich mit anderen Dingen. Eine an die Kreditkarte gekoppelte Reisekrankenversicherung mit limitierter Laufzeit lässt sich im Zweifel verlängern, im Falle nicht erhoffter Pannen an den Rädern sollte der Schutzbrief des Fahrradclubs Unterstützung leisten, verbleibende Risiken können wir nicht anderen aufhalsen oder abwenden. Doch was soll's. Wo kämen wir hin, könnten wir uns gegen Erdbeben, Schietwetter oder ärgere Steigungen impfen lassen? Nein, ein gewisses Maß an Unwägbarkeiten soll erhalten bleiben. Was machte sonst den Reiz einer solchen Unternehmung aus? Wie weit wir dabei kommen? Man wird sehen …
Reisetagebuch
Die nachfolgenden Einträge entstanden während der Reise.
Passt ein Satzende nicht zum Anfang,
hat sich ein falsches Wort eingeschlichen
oder fehlen Buchstaben, Punkte oder Kommas
oder sind diese in die falsche Reihenfolge geraten,
so mag es nach den Kilometern des Tages,
an Konzentration sowie Zeit und Muße für eine Korrekturlesung gemangelt haben und ich bitte um Nachsicht.
Wer Fehler findet, der mag sie behalten oder mir diese gerne mitteilen.
Ansonsten freue ich mich auch und gerade unterwegs über Mitleidsbekundungen, Durchhalteparolen, Tipps und Empfehlungen,
was ich mir auf keinen Fall entgehen lassen darf,
oder Anekdoten aus dem eigenen Leben, selbst wenn sie nichts mit dieser Tour zu tun haben.
Sollte während einer Tour die tägliche Berichterstattung mal auf sich warten lassen
– fehlende Kommunikationsinfrastruktur, leere Akkus oder Begegnungen mit netten Mitmenschen mögen die Ursache sein.
Nun aber: viel Spaß bei der Lektüre. Sollten beim Lesen Fragen aufkommen - fragen!
2019-08-13
114. Tag: 119 Kilometer (Gesamt: 6892); 512 Höhenmeter; 1368 Meter max. Höhe
Strecke: Vlasina Stojkovitsheva (07:15) - Vranje - Gjilan (RKS; 19:00)
Wetter: sonnig, 38°
Ohne Gefühlsduseleien verlasse ich etwa zu gleicher Zeit wie am Vortag, gemessen am Stand der Sonne, meinen Schlafplatz. An sich eine Schande. Es ist so herrlich ruhig. Vögel zwitschern, Insekten summen, nur selten durchbricht ein Auto auf der Straße die Stille. Es ist jedoch wieder frisch, nur siebenhundert Meter höher gelegen als 24 Stunden zuvor schon nicht mehr gar so angenehm. Wahrscheinlich deutlich unter zwanzig Grad. Frösteln brauche ich dennoch nicht. Dafür sorgt das Höhenprofil. Über zweieinhalb Kilometer geht es nochmals knapp hundert Meter aufwärts, von denen das Navi knapp die Hälfte anerkennt. Nach der halben Stunde, die ich dafür benötige, ist nicht nur die Sonne über den Berg und beginnt zu wärmen, auch ich bin ein Stück schlauer. Ich hätte am Vortag doch noch ein Stück weiter radeln sollen. Ein Dorf wäre zwar nicht gekommen, lediglich eine lose Ansammlung von Häusern, von denen keines den Eindruck vermittelt, als sei es ein Beherbergungsbetrieb, doch ein paar Kilometer weiter, bergab, hätte ich möglicherweise nicht auf ein Bad verzichten müssen. Zwischen den Bergen breitet sich ein See aus. Läge er im Sauerland, wäre das Bild aus einer Bierwerbung vielleicht bereits vertraut. Hilft aber ja nun man nichts. Ich entschied mich anders und erfreue mich so an diesem Dienstagmorgen über den Anblick.
Wieder ein Stück weiter dann ein richtiges Dorf, verfügt die Siedlung immerhin über ein Lebensmittelgeschäft. Einige Herren sitzen vor der Tür, zwei Polizisten ebenso, zahlreiche Damen gehen in dem Laden ein und aus. Ich halte es wie das weibliche Geschlecht. Der Bestand an Eistee will aufgefüllt werden, zudem Brot und Käse für ein Frühstück.
All zu lange weilen die essbaren Anteile des Einkaufs nicht in den Packtaschen. In den folgenden Kurven komme ich an einem Lastwagen nicht vorbei. Überholen will ich ihn nicht. Wie oft gab man mir schließlich nicht schon den Ratschlag, ich solle vorsichtig fahren. In einer der Spitzkehren dann ein Parkstreifen. Der Wink mit dem Zaunpfahl.
Beim weiteren Kurvenkratzen dann eine fast schicksalhafte Begegnung. Ein gelber Bulli überholt mich. Mit Berliner Kennzeichen und einem Aufkleber „Wave Camping“ am Heck. Nachdem sich weitere Fahrzeuge zwischen uns drängeln, lässt abermals irgendwann ein Sattelschlepper den Konvoi zusammen rücken. Ich nutze die Gelegenheit, rolle bei passender Gelegenheit an vorherigen Überholern vorbei und schaffe es, in Surdulica, dem nächsten Ort, neben den Kleinbus zu gelangen. Die Scheibe der Fahrertür ist herunter gekurbelt, hinter dem Steuer eine junge Frau. Ich rufe zu ihr herüber, dass ich eine Frage hätte. Los werde ich sie nicht, ob sie sich auf dem Heimweg befände und Platz für ein Liegedreirad sowie dessen im Moment nicht gerade wohl riechenden Fahrer hätte. Ein Anstieg trennt uns und anhalten tut die Dame nicht.
Viel zu viel Zeit vertrödele ich anschließend im Ort. In einem Sportgeschäft versuche ich erfolglos, neue Handschuhe zu bekommen, die alten umschließen den rechten Zeigefinger nur noch mit einem seidenen Faden, außerdem würde ich gerne meine bulgarischen Lew sowie rumänischen Lei zu serbischen Dinaren machen. In einer Bank verweist man mich an eine der Wechselstuben. Die Scheine aus dem unmittelbaren Nachbarland werde ich los, von dem Geld des an dieser Stelle entfernteren Nachbarn sowie den Münzen will man nichts wissen. Weder im ersten Büro, noch im zweiten und auch dritten. Schade. Ist zwar nur drei Euro wert, das Hartgeld, aber zum einen drückt es in der Tasche, zum anderen immerhin ein Betrag, der manch anderem kennen gelernten Reisenden einen Tag über die Runden hilft. Über die knapp zwanzig anderen Euro zerbreche ich mir keinen Kopf. Sie sollte ich spätestens in Deutschland zurück ersetzt bekommen.
Als ich Surdulica hinter mir lasse, ist es elf und es wird langsam unangenehm warm, will auch kein rechter Fahrtwind aufkommen. Zunächst geht es einen kleinen Hügel steil hinauf, dann hindert mich der Fahrbahnbelag an zügigerem Vorankommen. Der asphaltene Flickenteppich wird irgendwann von festgefahrenem Schotter abgelöst, der kurz darauf in eine üble Wellblechpiste über geht.
Erlöst werde ich nach etwa zehn Kilometern von der A1. Eine Autobahn, neben der meine Route weiter verläuft. Vorbei ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit sowie dem Luxus, einen Weg für mich allein zu haben. Zudem nimmt die Attraktivität der Landschaft in dem Maße ab, in dem der Krach zunimmt. Straße und Autobahn schlängeln sich durch ein breites Tal.
Auch der Abstecher nach Vranje hinein lohnt sich im Nachhinein nicht richtig. Ein paar weitere hochprozentige Höhenmeter stehen einer warmen Mahlzeit samt einigen gut gekühlten Getränken gegenüber. Sehenswertes entdecke ich in der Stadt nicht.
Als auch Vranje für mich zur Erinnerung wird, ist es viertel nach eins. Mittlerweile ist es für meine Begriffe heiß. Ein Thermometer in der Sonne zeigt 41° an. Zeit, eine Weile aus der Sonne zu kommen. Erlösen tut mich eine Autobahnbrücke. So weit ist es gekommen. Im Schatten des Bauwerks breite ich meine Luftmatratze aus und schließe für eine knappe Stunde die Augen.
Auch anschließend verzögere ich die Weiterfahrt noch ein wenig. Im nächsten Laden noch ein Eis, erst dann wird weiter gekurbelt beziehungsweise Kilometer gefressen. Auf lebhaft befahrenen Straßen gelange ich über die nächste Grenze. Land elf. Kosovo. Kurz vor fünf heißen mich hiesige Beamten herzlich willkommen. Einer von ihnen fährt auch Rad, lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen, mal auf anderer Bauweise Platz zu nehmen und ich entkomme der Sonne für eine weitere Viertelstunde. Eine Zeit, in der ich von Touren nach Istanbul und Montenegro erfahre sowie mit Ratschlägen für vor mir liegende Kilometer überhäuft werde. Was hängen bleibt: im Lande sollte ich damit rechnen, dass mich eine Übernachtung in einem Hotel etwa zehn Euro kosten sollte. Die Empfehlung: noch die zwanzig Kilometer bis Gjilan zurück legen, wo sich eine Unterkunft finden lassen sollte.
An einem Abzweig dann die nächste freundliche Unterstützung. Auf lupenreinem deutsch erklärt mir der Fahrer eines SUVs, dass der Weg über die abknickende Straße mich nach Gjilan führen sollte, die Straße, von der ich komme, jedoch ebenso. Ich habe also die Wahl: kleine verkehrsarme Straße mit Steigung und Ruhe oder weiter den Verkehr aufhalten. Entgegen dem Rat des hilfreichen Mannes hinter der Windschutzscheibe wähle ich die einfachere Variante. Auf die paar Minuten Krach kommt es mir mittlerweile auch nicht mehr an. Statt dessen sehne ich eine preiswerte Unterkunft herbei.
Eine auf halber Strecke lasse ich rechts liegen. Vierzig Euro will man dort haben. Zu teuer, so gut sie auch sein möge. Einige Kilometer vor Gjilan dann eine weitere Begegnung. Ein Radler. Der junge Mann ist auf dem Heimweg. Während ein Wagen nach dem anderen an uns vorüber zieht, soweit bei den beengten Verhältnissen möglich, unterhalten wir uns in dem Maße, wie der Lärm es zulässt. An einer Tankstelle verabschieden wir uns noch bei einer Flasche aus dem Kühlschrank, dann bekomme ich eine Hotel Empfehlung mit auf den Weg. Durch die Stadt durch, immer auf der Straße bleiben, dort solle ich ein ruhiges Quartier finden. Ich finde es in der Tat, doch schon von außen habe ich den Eindruck, mit zehn Euro auch hier nicht weit zu kommen. Sechzig, so der Rezeptionist, sei das preiswerteste, was er mir anbieten könne. Einschließlich Frühstück und Nutzung des Wellnessbereichs. Lustlos, weiter zu suchen, willige ich ein. Ute wäre hochzufrieden mit der Herberge, ich komme mir nur fehl am Platze vor. Die Ausstattung zu dem Preis kann sich sehen lassen. In Deutschland bezahlt man sicherlich das Doppelte bis Dreifache dafür, doch mir sind „Luxury & Spa“, eine gediegene Ausstattung und wohl situierte Gesellschaft das Geld nicht wert. Aber was soll's. Wieder ein Stück weiter, wieder weiter als gedacht. Mit Sicherheit werden Tage kommen, an denen es weniger zügig klappt.
Ausrüstung
Rad + Zubehör
- Damen-Trekkingrad (Diamant Elan Deluxe) bereift mit Schwalbe Marathon Plus, Packtaschen Ortlieb Back Roller (2 x 20l) sowie Rack Pack (1 x 31l), Lenkerkorb Klickfix (Uni Korb; 16l)
- Liegedreirad HP Velotechnik Scorpion fx mit Rohloff SPEEDHUB 500/14 Gangschaltung, bereift mit Schwalbe Marathon Plus, Ortlieb Liegeradpacktaschen (54 Liter), Liegerad Rucksack (18 Liter), Packsack PS490 (22 Liter; für Zelt, fixiert mit 2 Spanngurten)
- 2 Fahrradschlösser Abus Granit X-Plus
- 2 Kabelschlösser Abus Globetrotter 202/90 zur Sicherung des Gepäcks
- Werkzeug, Flickzeug und Ersatzteile (u.a. Schläuche, Mantel, Speichen, Bremsbeläge, Kettenschlösser, Kettenöl, Luftpumpe)
Camping
- Zelt Hilleberg Staika + Footprint
- Isomatte Therm-a-Rest ProLite Plus large sowie Reparaturflicken
- Kopfkissen Therm-a-Rest Compressible Pillow
- Kunstfaserschlafsack Mountain Hardwear Lamina Z Flame/Daunen-Schlafsack Meru Kolibri
- großes und kleines Microfaser Handtuch sowie Waschlappen
- Ortlieb Faltschüssel, Wassersack + Duschvorsatz
- Scrubba Waschsack (Outdoor "Waschmaschine")
- Trangia Sturmkocher-Set mit Spirituskocher
- Brennspiritus, Streichhölzer, Feuerstein/-stahl
- Campingbesteck (Messer, Gabel, Löffel)
- Trinkbecher mit Faltgriff
- Spüli, Geschirrtuch
Bekleidung
- Kappe
- T-Shirts
- Pulli
- Slips
- Hosen
- Socken
- Trekkingschuh/Wanderstiefel
- Sandalen/Crocs
- Badehose
- Weste (Windbreaker)
- Multifunktionstuch (Buff)
- Regenbekleidung (Jacke, Hose)
- Fahrradhelm, Warnweste
Technik
- 1 Netbook Asus Vivobook E200H
- GPS Gerät Garmin etrex (Vista HCx) mit Kartenmaterial OpenFietsMap (s.u.)
- 1 Kamera Panasonic Lumix TZ91
- 2 Smartphones (Samsung; 1 x Galaxy S3 mini, 1 x Galaxy J5) jeweils mit AldiTalk Prepaid Karte
- 1 Sanyo eneloop USB-Ladegerät MDU01 zum Aufladen von 2 AA bzw. AAA Akkus
- 1 Anker Powerbank 20000 mAh + Ladegerät
- 1 Stirnleuchte
- Ersatzakkus für Navi & Taschenlampen
Sonstiges
- Kulturbeutel mit Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo, Rasierapparat/Haarschneidemaschine
- Sonnenbrille, Lesebrille (man ist ja nicht mehr so ganz jung)
- Klappschaufel, Toilettenpapier
- 3m Seil und Wäscheklammern
- 1 Rolle (5m) Duck Tape, handvoll Kabelbinder
Links
Haftungshinweis:
Trotz sorgfältiger Kontrolle übernehme ich keine Haftung
für die Inhalte der nachfolgend aufgeführten externen Links;
für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.
Die verlinkten Seiten empfand ich im Zuge der Reisevorbereitung als informativ, lesens- und empfehlenswert.
Sollte wider Erwarten ein Verweis nicht mehr funktionieren,
so bin ich für einen entsprechenden Hinweis dankbar.
Die Reihenfolge der Einträge stellt keine Wertung dar, sondern entspricht im Wesentlichen der, in der ich die Seiten kennen gelernt habe.
zur Reise
- der Donauradweg auf Wikipedia
-
die offizielle Seite des Donau-Radwegs,
was auch immer man darunter verstehen mag.
Unstrittig: Seite eines kommerziellen Radreiseanbieters mit ein paar netten Bildchen und Informationen zu einzelnen Orten - Hinweise zum Donau-Radweg in einem nicht-kommerziellen Tourenportal.
- Velofide - Notizen eines schweizer Pärchens, das 2012 der Donau mit dem Rad folgte.
Software
- Openstreetmap - freie Weltkarte
- OpenFietsMap - aus Openstreetmap generierte routingfähige Fahrradkarten (Schwerpunkt: Europa)
- GPS Babel - freie Software zur Konvertierung zwischen verschiedenen Datenformaten (u.a. kml/gdb)
- Google Maps - kostenlos nutzbare Straßenkarte
- Google Earth - weltweite geografische Informationen, auch kostenlos